Freitag, 30. Mai 2008
Milchkrieg
Die Sache mit der Landwirtschaft setzt sich gerade im RL (real life, auch bekannt als die wahre Wahrheit da draussen) fort. Der Verfall der Milchpreise führt jetzt endlich dazu, dass die Bauern aufbegehren und in den Streik getreten sind. Endlich wehrt sich mal jemand gegen das Diktat der Händler, die die Kräfte des Marktes ausser Kraft gesetzt haben.

Man stelle sich vor. Heinrich Sobeck macht eine Reportage über eine Molkerei in Köln-Nippes. Plötzlich ein Hupkonzert. Die Geldernstraße ist dicht. Hunderte von Kühen werden von ihren verarmten Besitzern in die Molkerei getrieben. Schüsse fallen. Blut spritzt. Und Milch.

Ein schönes Szenario.

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Dienstag, 25. März 2008
Vreden: Zeit, sich um die Geschichte zu kümmern
Eine Reise nach Vreden bietet manchmal neue Einblicke in das Leben. Auch wenn man mit Menschen zu tun hat, die man seit seiner Geburt kennt.

Nun ja, ich will jetzt weniger auf die Corvette (lechz!) abheben, die mir am Kreisverkehr an der Ampel (Gaststätte Bussmann) begegnete, im Kreisverkehr. Die letzten Wochen standen im Licht des II. Weltkrieges. Und da sterben uns die Zeitzeugen langsam weg. Mein Schwiegervater kann nicht mehr aus der Sicht der Sowjetunion / Georgiens erzählen, und der Großvater aus Sochaux spricht zu uns aus seinen Schriften.

Andere tun dies in den Medien und machen dabei Aussagen, die einen bis tief ins Innerste bewegen. Ralph Giordano (Herzlichen Glückwunsch zum 85. nachträglich!!!) hat dies mit seiner persönlichen Geschichte zum Kriegsende getan, die kommt am 25. April auf dem WDR und sollte von jedem angehen werden. Gerade die letzten Sätze von Giordano zur Haarfarbe seiner Mutter sind mir ins Mark gegangen.

Aber jetzt zurück zur eigenen Vergangenheit.

Wenn man nach Jahren in einen Ort zurückkehrt, in dem man Teile seiner Kindheit und seiner Jugend verbracht hat, sieht man diesen mit anderen Augen. Geht mir in Grefrath genauso. Am alten Friedhof in Vreden, unweit von dem Haus, in dem ich meine erste schmerzhafte Erfahrung mit einer Katze hatte, ist das Mahnmal für die Toten des II. Weltkriegs. Bis 1945 nicht sehr viele. Im letzten Jahr des Kriegs dann 205.

Wir saßen nach dem Essen beim Dicken Jupp hinterher zum Kaffee. Irgendwann fragte ich dann in die Runde, wann der Bombenangriff auf Vreden war, von dem ich früher schon einmal gehört hatte. Karfreitag, 21. März 1945, fast auf den Tag genau 63 Jahre her. Und dann brach es los. Ich habe nur noch zugehört. Die Geschichten von den Splittergräben hinter dem Haus, dort wo ich als Kind gespielt habe. Als die Tiefflieger kamen, beim Kartoffeln ausmachen. Das letzte Aufgebot der Wehrmacht, das die beiden Brücken über die Berkel sprengte, sinnlos, weil die vorrückenden Truppen einfach einen Panzer reinfallen ließen und dann über diesen gefahren sind. Die Engländer, die feine Tischdecken als Handtücher nahmen. Die tote Familie, die sie aus dem Keller des Hauses gezogen haben und von denen einige am Leben geblieben wären, wenn sie zu Hause geblieben wären.

Und dabei war Vreden kein militärisches Ziel. Kein Verkehrsknotenpunkt wie Wesel. Keine kriegswichtige Produktion wie Schweinfurt. Der Blick auf die Karte zeigt natürlich: Auf drei Seiten sind die Niederlande. Und das ist eine strategische Bedeutung.

Es gibt Berichte von anderen Zeitzeugen. Bald werde ich sie lesen können.

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Dienstag, 4. März 2008
Wilhelm Gustloff – Fakten besser als Fiktion
Der Untergang der Wilhelm Gustloff beschäftigte dieser Tage die deutschen Medien. Das ZDF hat das Thema mit seinem Zweiteiler in die abendliche Prime Time gebracht und damit ein Stück Geschichte aus dem Dunkel des Vergessens gezogen. Glücklicherweise, ohne dass dabei Nazis als Opfer dargestellt worden sind und eigentlich mit gutem Hintergrund.

Ein Artikel bei Spiegel Online brachte es eigentlich auf den Punkt. Fakten und Fiktion wurden vermischt. Es ist kein Dokudrama, es ist eine erfundene Geschichte, aber es ist beides nicht so richtig.

Meine persönliche Meinung tendiert in eine ähnliche Richtung. Wichtiger ist mir persönlich aber, dass die im Anschluss an die Spielhandlung folgenden Dokumentationen des ZDF des Teams um Guido Knopp ergreifender waren als der Spielfilm.

Und nebenbei: damit ist das ZDF endlich einmal seinem Bildungsauftrag nachgekommen, für den die GEZ bei uns abkassiert und mit dem wir sonst Fussball, neue Gebäude, Rundfunkräte und Wetten dass bezahlen, die teuerste Werbesendung im deutschen Fernsehen.

Nun aber zu den Fakten. Im Anschluss an die 90 min Film lief am Montag Abend 45 min Dokumenation. Dabei redeten einige Zeitzeugen. Die Aufnahmen müssen z. T. schon älter sein, denn an einige Sätze konnte ich mich wortwörtlich erinnern, und das war schon einige Jahre her.

Aber zu den Zeugen. Am anschaulichsten vielleicht Frau B. (voller Name in der Sendung genannt). Eine Frau, die Haltung bewahrt. Sie sieht jugendlich aus, sie war 16 beim Untergang der Gustloff, und seitdem sind Jahrzehnte ins Land gegangen. Sie lächelt, als sie von ihrer sechs Jahre alten Schwester und ihrer 42 Jahre alten Mutter erzählt. Als sie von Chopin erzählt, den ihre Mutter immer gerne gehört hat. Und dann, als sie berichtet, wie die Schwester und die Mutter dann plötzlich nicht mehr an ihrer Hand waren, weg gerissen vom Wasser, da werden ihre Augen feucht und ihre Mundwinkel fallen herunter.

Auch die anderen Zeitzeugen, die das ganze durchleben, schluchzen plötzlich, 60 Jahre nach den Ereignissen. Der Mann, der sich durch die Frauen und Kinder drängt und dann von einem Matrosen erschossen wird, vorgetragen mit stockender Stimme. Das waren die Szenen, bei denen ich auch ein Taschentuch brauchte. Und nichts kann den Schrecken eines Krieges besser darstellen als diese Menschen, denen die Erinnerung wieder hochkommt. Für mich ergreifender als der Film vorher.

Und dann dieses Zitate, die ich schon Jahre zuvor in einer Dokumenation über die Gustloff gehört hatte.

„Das Wasser hat ja so eine Macht, das reist alles auseinander“. Die Frau hatte ihre Familie verloren, als sie vom Wasser überspielt wurden.

„Ich habe ihnen nie das Lied alle meine Entchen vorgespielt“. Denn sie hat gesehen, wie die kleinen Kinder tot im Wasser trieben. Den Kopf unter Wasser, die Beine in die Höhe.

Und was in dieser Dokumenation nicht vorkam: „Ich habe nie mehr Fisch gegessen. Denn Fische essen Menschen.“

Besser als in diesen Dingen des Alltags kann man nicht schildern, was der Krieg aus den Menschen macht.

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Montag, 7. Januar 2008
Amoklauf und Lob
Im November 2007 gab es in Köln-Weiden einen Selbstmord eines Schülers, der einen Amoklauf nach dem Vorbild der Columbine High School geplant haben soll. Die Polizei brüstete sich damit, die Tat verhindert zu haben. Zwei Tage später stellte sich heraus: Dem war gar nicht so. Der Amoklauf wurde bereits 4 Wochen zuvor abgesagt, der Selbstmord fand statt, nachdem der Schüler von Polizisten verhört worden war. Und bei der Polizei häuften sich die Ermittlungspannen, die Informationspolitik der Staatsanwaltschaft wurde zum Info-GAU.

Die Kollegen vom WDR haben dies gerade dokumentiert. Wie man sich das von richtigen Journalisten wünscht: Alle Seiten gehört, Informationen gegenübergestellt, in die Tiefe recherchiert. Mein Respekt! Gutes Handwerk.

Dafür zahle ich gerne meine GEZ-Gebühren. UPPS! Der SWR verbietet uns ja, diesen Ausdruck zu benutzen!

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Sonntag, 11. November 2007
Vorratsdatenspeicherung, Georgien und die Praxis
Am Freitag hat der Deutsche Bundestag mit den Stimmen der CDU und der SPD das elementare Grundrecht der deutschen Bundesbürger auf informelle Selbstbestimmung abgeschafft. Trotz besseren Wissens und mit dem Feuereifer der Justizministerin Zypries, die mit eiskaltem Machteifer und gegen massiven Widerstand das Gesetz durchgepeitscht hat, wurde die Vorratsdatenspeicherung (VDS) beschlossen. Nur wenige echte Demokraten aus der SPD stimmten gegen das Gesetz oder enthielten sich, wofür ich diesen echten Demokraten meinen aufrichtigen Dank aussprechen möchte!

Vorratsdatenspeicherung? Jetzt stellen wir uns mal ganz doof. Wat ess dat denn? Janz einfach: Ab dem 1. Januar 2008 müssen alle Telekommunikationsunternehmen in Deutschland die Daten von Telefonaten, e-Mails, abgerufenen Webseiten, SMS und Rechnern, die ins Internet gehen, speichern. Die Daten werden zudem an mehr als 70 Geheimdienste weltweit übermittelt. Die Speicherung erfolgt ein halbes Jahr lang. Dies freut vor allem Musikindustrie in Deutschland, deren Anwälte nun jeden Besitzer eines Rechners in Deutschland abmahnen können und die damit Milliarden Euro machen werden.

Was die Vorratsdatenspeicherung in der Praxis bedeutet, erleben wir in der Redaktion der Georgien Nachrichten und der Georgienseite in diesen Tagen. In Georgien hat Präsident Saakaschwili, der vor genau 4 Jahren als Hoffnungsträger der Demokratie galt, seine Bevölkerung niederknüppeln lassen, die freien Medien abgeschafft und den Ausnahmezustand verhängt. Seit Mittwoch berichte ich live darüber, habe am Tag der Niederschlagung der Demonstrationen mehr als 30 Nachrichten geschrieben. Seit diesem Tag gingen mehrere verängstigte Anrufe aus Georgien ein, bei denen Menschen die aktuelle Lage im Land schilderten. Oder es zumindest versuchten. Denn am gleichen Tag wurden von der Generalstaatsanwaltschaft in Tbilisi Telefonate mehrerer Führer der Opposition in Georgien als angeblicher Beweise einer Zusammenarbeit mit dem russischen Geheimdienst veröffentlicht. Jeder Mensch, der uns nun anruft, hat Angst, dass sein Anruf abgehört wird. Ich weiß, dass die Regierung unsere Nachrichten liest, und ich weiß, dass viele Menschen dort sehr gut deutsch verstehen.

Wenn nun ab Anfang 2008 die Vorratsdatenspeicherung kommt, dann wird alles noch schlimmer. Denn nun kann der georgische Geheimdienst ohne große Probleme die e-Mail Adressen und die Telefonnummern der Menschen abgreifen und diese verfolgen. Wohin das führt, haben wir in den letzten Monaten gemerkt. Guram Scharadse, ein führender Oppositioneller und zugegebenermaßen umstrittener Politiker, wurde erschossen, wenige Wochen nachdem wir mit ihm Kontakt wegen eines Forschungsprojektes aufgenommen hatten. Ein Politiker der Opposition, Schalwa Natelaschwili, versteckt sich derzeit, da er befürchten muss, dass er ebenfalls von der Regierung Saakaschwili liquidiert wird.

Und die deutschen Politiker haben nun dafür gesorgt, dass die Grundrechte nun auch in Deutschland abgeschafft werden. Am gleichen Tag, da der I. Weltkrieg endete, Hitler auf München marschierte, die Synagogen brannten und die Mauer fiel, ist die DDR wieder da, stärker als je zuvor und 18 Jahre nachdem sie auf Eis gelegt wurde.

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Mittwoch, 19. September 2007
Jung: Knallt die Passagiere ab!
Unser aller Verteidigungsminister Jung (CDU) ging dieser Tage mal wieder volle Kanne in die Offensive. Wenn es Vermutungen gebe, an Bord eines Flugzeuges könnte es vielleicht unter Umständen Menschen geben, die mutmaßlich Gedanken zu Terror im Kopf haben könnten, dann wird die Maschine gleich abgeschossen, alle Insassen werden getötet und im Vorfeld wird Schlimmeres verhindert. In Wittmund stehen bereits willige ausgesuchte Offiziere bereit, die jedes zivile Flugzeug in Deutschland zerstören können.

Außerdem, so die Sicht des CDU-Politikers, sei das ja von der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland gedeckt. Der Verfassungsgerichtshof hat komplett anders entschieden, aber das ist unseren Politikern ja komplett egal. Im Kampf gegen die Menschenrechte und die Demokratie in Deutschland ist jedes Mittel recht.

Dann hat unser oberster Rollstuhlfahrer natürlich auch wieder zugeschlagen. Es gebe Planungen zu einem Anschlag auf die gesamte Bundesrepublik, die mit einer schmutzigen Bombe mit strahlendem Material vollkommen unbewohnbar gemacht wird. Dienstag sagte Schäuble dann, dass diese Warnung bereits seit 15 Jahren verbreitet wird. Egal. Der dumme Deutsche, der alles glaubt, was die Politiker sagen, hat schon wieder Angst. Da muss ja was dran sein, denken sich die Meisten. Und kriegen es nicht in ihr saudummes Hirn, dass dies eine Strategie ist, die schon George Bush erfolgreich durchgezogen hat.

Und dann kommt unsere Zypries (SPD), die Politikerin, die keine Ahnung hat, was ein Browser ist, und forderte 10 Jahre Haft für Besucher eines Terrorcamps. Und auch gleich 10 Jahre für jeden Menschen, die eine Webseite besuchen, auf der etwas über Bomben steht. Auch hier: Da gehört JEDER Deutsche sofort in den Knast. Denn JEDER hat schon mal eine Seite wie Wikipedia, Spiegel.de, Bild (bäh!) oder Stern besucht, auf der etwas über Bomben stand. Zum Beispiel die Kofferbomben aus Köln.

Die Kaste der Politiker in Deutschland strotzt nur so vor Arroganz, Inkompetenz, Dummheit und Ahnungslosigkeit. Wie im Falle des Hackerparagraphen verabschieden sie Gesetze, die zu einer Verschlimmerung der Lage führen. Und zudem fügen sie dem deutschen Volk massiven Schaden zu, weil sie ein Klima der Angst erzeugen. Sie handeln somit gegen den Auftrag, den ihnen der Wähler gegeben hatte.

Und was tun die Deutschen dagegen? Nichts. Am Samstag ist Demo in Berlin. Mal sehen, wie viele kommen. Denn für die eigenen Rechte auf die Straße zu gehen, so wie wie das vor 10 und 15 Jahren gemacht haben (Fahrraddemo, Studiengebühren), das kriegen die Deutschen nicht auf die Reihe.

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Sonntag, 16. September 2007
Die entartete Kunst in Köln im Jahr 2007
Es ist jetzt fast 20 Jahre her, dass Jürgen Becker in der Stunksitzung in einer Predigt Kardinal Meisner, diesen DDR-Import, mit dem der Papst die Kölschen strafte, als Arschloch bezeichnete. Seinerzeit drehte der WDR ihm bei diesem Wort den Ton ab, weswegen Becker die Rede anschließend in den Mitternachtsspitzen wiederholte. Am Wochenende nun hat Meisner erneut bewiesen, dass die katholische Kirche ein eiskalter, einzig und allein auf Machterhalt, die Mehrung von Macht und von Geld ausgerichteter Club alter Männer ist.

Eigentlich eine klasse Sache. Auf den Trümmer der Kirche neben der jüdischen Mikwe entstand ein Kunstmuseum. Wirklich klasse Sache. Und was sagt Meisner: Wer Kunst nicht unter dem Dach der Kirche mache, der betreibe entartete Kunst.

Zur Erinnerung: Die Nazis, heute in Teilen Deutschlands wieder an der Macht, bezeichneten damit richtige Kunst, die ihnen nicht ins abgeschlossene Weltbild passte. Der HXXXXXXXXXX von Köln, Jürgen Becker weiß, welchen Ausdruck ich meine, benutzt nun exakt diesen Begriff, weil er genau weiß, worum es dabei geht. Nicht die erste bewusst von der PR-Abteilung Woytilas und Ratzinger geplante Entgleisung Meisners. Zuvor hatte er schon Frauen diffamiert, die eine Abtreibung erwogen hatte, Schwule diffamiert und sich in der Sonne der Jugendlichen gesonnt, die bei Ratzingers Großauftritt diesem zu Füßen gefallen waren und sich dem Diktat der Kirche unterworfen hatten.

Nun hagelt es Kritik. Von kreativen Kopf des Richterfensters im Dom selber, von Ralph Giordano, der wegen seiner Haltung zur Moschee in Ehrenfeld in der Kritik steht, von der FDP (Zielgruppe: Schwule), von den Grünen (Zielgruppe: Intellektuelle). Und sogar von der eigenen Partei der katholischen Kirche, der CDU!

Danke, Herr Meisner. Sie haben wieder gezeigt, was die katholische Kirche ist.

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Jetzt auch noch SCO Pleite!
Es ist Freitag, und da kommen bei Heise.de einige typische Nachrichten. Im Forum zu dem Abmahnanwalt habe ich gerade gelesen, dass SCO Antrag auf Insolvenz gestellt hat.

HA!!!!!!

Das Unternehmen, dass im Auftrag von Micro$oft seit Jahren eine Schmutzkampagne gegen Linux durchführt, mit Klagen, die eingereicht und deren Verhandlung dann immer weiter verzögert wurde, um der Linux-Gemeinschaft so großen Schaden wie möglich hinzuzufügen! Und mit Darl McBreit, dem vollkommen merkbefreiten Manager, der gegen jedes bessere Wissen das rote vom Himmel herunterlügt! Mit den Beweisen in einem Koffer, der allerdings in Bielefeld verloren gegangenen ist. Legenden der IT des 21. Jahrhunderts.

Ja, und dann war da noch Katrin B. gestern bei Polylux. Tita von H. sorgt ja gerade für den Fortbestand der Familie. Die TAZ berichtete nicht so positiv. Das ist ja auch ein Sprung von Ehrensenf ins richtige Fernsehen.

Was habe ich eigentlich falsch gemacht? Hätte ich auch ins belgische Viertel rübergehen und mich vor die Kamera setzen sollen? Nun ja, vielleicht kommt das ja noch.

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Freitag, 7. September 2007
Schäuble: Die perfekte Inszenierung - Erinnert mich an den Aktionismus in Georgien
Am Wochenende noch wollte unserer oberster Polizist W. Schäuble Jugendlichen erlauben, dicke Schußwaffen zu kaufen, um ähnlich wie in Erfurt Massaker anrichten zu können. Daraufhin erfolgte der schnellste Rückruf einer irren Idee, die Deutschland seit dem Beginn des II. Weltkriegs gesehen hat.

Und dann, kaum 24 Stunden später, werden in einem beschaulichen Dorf im Sauerland drei Jugendliche festgenommen, die ein massives Attentat auf irgendein Ziel in Deutschland mit möglichst vielen unschuldigen Opfern geplant hatten.

Die kurze Abfolge der Ereignisse überrascht kaum. Ich fühle mich an Georgien im Jahr 2001 erinnert: Giorgi Sanaia, Starmoderator des Privatsenders Rustawi 2, wird am 25. Juli 2001 unter mysteriösen Umständen ermordet. Fünf Monate passiert nichts. Im November 2001 kommt ein neuer Generalstaatsanwalt. Und zwei Tage wird ein Mörder präsentiert, der später auch verurteilt wird, von den Angehörigen Sanaias aber als Bauernopfer betrachtet wird, weil Sanaia von irgendjemand auf dem Regierungsapparat Schewardnadse umgebracht worden sein soll.

Und jetzt diese drei mutmaßlichen Terroristen, die wegen des geplanten Anschlags festgenommen wurden. Der Einsatz der GSG9 und die Arbeit der Beamten bei der Polizei in Ehren. Auch mag es richtig sein, dass die Jungs in eine Polizeikontrolle gerieten, weil sie mit Fernlicht fuhren und daher nervös wurden.

Aber der Zeitpunkt des Zugriffs mitten in der Diskussion um die Abschaffung der Bürgerrechte in Deutschland und die Einführung des Generalverdachts gegen jeden deutschen Bundesbürger ist einfach zu perfekt. Da wurde nun auf Geheiß von Schäuble zugegriffen, um Argumente zu haben, die Menschenrechte in der Bundesrepublik Deutschland ein für alle Mal aufzuheben. Zumal Bundes-Merkel ja schon ganz klar gesagt hat, dass sie damit einverstanden ist, die Demokratie in Deutschland zu beenden.

Und natürlich knickt jetzt auch die SPD ein und ist plötzlich dafür, dass erst die Polizei und dann wenige Minuten später auch alle Kriminellen auf den Millionen Rechnern der deutschen Bundesbürger herumschnüffeln dürfen.

Denn eines ist klar: Wenn der Bundestrojaner erst einmal im Einsatz ist, dann werden die Rechner in Deutschland massiv angegriffen. Dann werden die online geführten Konten in Blitzesschnelle leer geräumt. Dann werden die Rechner zu spammenden Zombies, die Milliarden von Spammails verschicken. Zumal die Regierung in Deutschland ja auch durch den Hackerparagraph verboten hat, dass Rechner in Deutschland sicher gemacht werden dürfen.

So wird es kommen. Nicht ein einziger Terrorist wurde bislang überführt und wird es auch niemals, weil man auf seinem Rechner entsprechende Daten gefunden hat. Ahnungslose Bürger werden nun Opfer von Kriminellen. Und es wird ihnen verboten, sich vor Kriminellen zu schützen.

Ich hoffe nur, dass ein Hacker einmal alle Konten der CDU und der SPD leer räumt und hier die richtigen trifft.

Aber das ist zuviel verlangt.

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Donnerstag, 6. September 2007
Fast großes Bumm in Brüggen
Die kurze Geschichte der Atomwaffen am Niederrhein

Heute (5. September) kursierte bei Spiegel online die Meldung, dass eine B-52 mit sechs Wasserstoffbomben an Bord quer über die USA geflogen ist, was eigentlich verboten ist. Allerdings fiel die Tatsache erst Stunden nach der Landung auf. Wäre die Maschine abgestürzt, hätte Georg Bush ein Problem mehr.

Das ZDF zeigte in History vor kurzem die Geschichte verlorener Wasserstoffbomben in Europa. Aus einem Buch von Readers Digest aus den 1970er Jahren kenne ich noch die Geschichte der B-52, die vor der Küste Spaniens ins Meer gestürzt war. Mehrere Monate suchte die US-Marine nach der letzten verloren gegangenen Bombe.

Aber so weit weg muss man gar nicht gehen. Im Jahr 1984 fiel ein Behälter mit einer Atombombe auf der britischen Basis in Brüggen 40 cm auf Beton. Dabei wurde nach einem kürzlich veröffentlichten Bericht nur der Container zerstört. Die Bombe soll eine Sprengkraft von rund 100 Kt gehabt haben. Das wäre auch in Grefrath noch gut zu spüren gewesen.

Aber nur ein Szenario. In der Diskussion um die NATO-Nachrüstung 1983 habe ich mir schließlich schon Gedanken darüber gemacht, was mir eigentlich an diesem Teil des Niederrheins blühen konnte. Nun, letztes Jahr bei Google Earth 24 Jahre später konnte ich mir ein Bild machen. Im Tor 9 kurz vor der Grenze zu Venlo, da wo Heinrich Sobeck in Das letzte Rad seine Verfolgungsjagd auf dem Rad macht, waren Atomwaffen gelagert. Im Falle eines russischen Angriffs wäre das Erstschlagsziel gewesen. Ebenso wie die Braunkohlekraftwerke bei den Bergheimern, die seinerzeit 23% der Stromversorgung ganz Deutschlands deckten.

Und jetzt richten die Russen wieder Raketen auf uns. Ein sehr beruhigendes Szenario.

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