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Montag, 4. Juni 2007
Pianistin aus Georgien verzaubert den Niederrhein
thomweb, 01:21h
Wenn man auf dem Dorf am Niederrhein aufgewachsen ist, weiß man, dass es mit der Musik meist recht provinziell bestimmt ist. In Grefrath (78 km nördlich von Köln mit dem Rad, rund 4.000 km mit dem Opel Vectra von Tbilisi entfernt) sind immerhin zu Beginn der 1990er Jahre die Simple Minds aufgetreten. Vor wenigen Monaten spielten sich dort Rheamonn für ihre Tournee warm. Von Carpendale etc. rede ich hier besser nicht. Aber auf dem Nachbardorf, in Nettetal-Lobberich, eine Pianistin aus Georgien? Das hat etwas Besonderes.
Dudana Masmanischwili stand bereits im zarten Alter von acht Jahren mit dem Georgischen Staatsorchester auf der Bühne und spielte Mozart. Sie studierte später u. a. in München und in den USA.
Dem Kulturkreis der Wirtschaft Nettetal gelang es, die inzwischen 26 Jahre alte Pianisten für ein Konzert aus Bayern an den Niederrhein zu holen. Die Veranstaltung war recht kurzfristig angesetzt.
Fast zwei Jahrzehnte habe ich am Niederrhein gewohnt und es in dieser Zeit nie geschafft, den Berg (max. Höhe über NN knapp 90 m) zwischen Grefrath und Lobberich zu überwinden, um in die Werner-Jager-Halle zu kommen. Wenn man das Foyer der Halle betritt, dann umgibt einen der Charme der 1970er Jahre. Braune Wandverkleidungen, orangene Applikationen. Darunter Honoratioren der örtlichen Wirtschaft und auch einige Menschen, die offensichtlich der Kultur nahe stehen und von denen Einige offenbar Lehrer waren. Leider wenig Gesichter aus Georgien. Dafür war der Saal zu rund 90% besetzt.
Um 20:00 Uhr begann Dudana, wie sie sich mit Künstlernamen nennt, ihr Konzert, das von einer Pause unterbrochen war und rund 2 Stunden dauerte. Im Repertoire dieses Abends hatte sie Stücke von Bach, Chopin, Beethoven und Busoni.
Was dann da aus dem Flügel zu hören war, strengte meist etwas an, wie man es von asiatischen Künstlern kennt, die technisch perfekt sind, aber recht kalt. Nicht so diese aus Georgien stammende Frau. Wo moderne Pianisten, ebenso wie viele Jazz-Musiker, sich einen Wettbewerb liefern, wer am schnellsten 12 Akkorde hintereinander spielen kann, da dreht Dudana auf, schlägt temperamentvoll auf die Tasten ihres Flügels ein. Dann aber, wenn der Zorn der Geschwindigkeit heraus ist, dann lässt sie langsam ausklingen, lässt sich den Spannungsbogen dem Boden zuneigen und gibt den in den Saal geworfenen Akkorden Raum, um Leben zu entfalten.
Das Programm, und das ist meine persönliche Meinung, entsprach nicht meinen Hörgewohnheiten, da ich eher aus Eric Satie und Charles Ives stehe. Was aber am Samstag Abend in Lobberich zu hören war, das hatte Weltklasseformat. Das Publikum dankte es mit mehreren Vorhängen und standing ovations. Verdientermaßen.
Und noch mehr hat mich gefreut, dass jemand aus Georgien am Niederrhein war.
Vielleicht mache in mal einen Krimi draus.
Dudana Masmanischwili stand bereits im zarten Alter von acht Jahren mit dem Georgischen Staatsorchester auf der Bühne und spielte Mozart. Sie studierte später u. a. in München und in den USA.
Dem Kulturkreis der Wirtschaft Nettetal gelang es, die inzwischen 26 Jahre alte Pianisten für ein Konzert aus Bayern an den Niederrhein zu holen. Die Veranstaltung war recht kurzfristig angesetzt.
Fast zwei Jahrzehnte habe ich am Niederrhein gewohnt und es in dieser Zeit nie geschafft, den Berg (max. Höhe über NN knapp 90 m) zwischen Grefrath und Lobberich zu überwinden, um in die Werner-Jager-Halle zu kommen. Wenn man das Foyer der Halle betritt, dann umgibt einen der Charme der 1970er Jahre. Braune Wandverkleidungen, orangene Applikationen. Darunter Honoratioren der örtlichen Wirtschaft und auch einige Menschen, die offensichtlich der Kultur nahe stehen und von denen Einige offenbar Lehrer waren. Leider wenig Gesichter aus Georgien. Dafür war der Saal zu rund 90% besetzt.
Um 20:00 Uhr begann Dudana, wie sie sich mit Künstlernamen nennt, ihr Konzert, das von einer Pause unterbrochen war und rund 2 Stunden dauerte. Im Repertoire dieses Abends hatte sie Stücke von Bach, Chopin, Beethoven und Busoni.
Was dann da aus dem Flügel zu hören war, strengte meist etwas an, wie man es von asiatischen Künstlern kennt, die technisch perfekt sind, aber recht kalt. Nicht so diese aus Georgien stammende Frau. Wo moderne Pianisten, ebenso wie viele Jazz-Musiker, sich einen Wettbewerb liefern, wer am schnellsten 12 Akkorde hintereinander spielen kann, da dreht Dudana auf, schlägt temperamentvoll auf die Tasten ihres Flügels ein. Dann aber, wenn der Zorn der Geschwindigkeit heraus ist, dann lässt sie langsam ausklingen, lässt sich den Spannungsbogen dem Boden zuneigen und gibt den in den Saal geworfenen Akkorden Raum, um Leben zu entfalten.
Das Programm, und das ist meine persönliche Meinung, entsprach nicht meinen Hörgewohnheiten, da ich eher aus Eric Satie und Charles Ives stehe. Was aber am Samstag Abend in Lobberich zu hören war, das hatte Weltklasseformat. Das Publikum dankte es mit mehreren Vorhängen und standing ovations. Verdientermaßen.
Und noch mehr hat mich gefreut, dass jemand aus Georgien am Niederrhein war.
Vielleicht mache in mal einen Krimi draus.
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