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Donnerstag, 29. März 2007
Das Urlaubstagebuch (3)
thomweb, 05:04h
Dritter Tag: Mittwoch (update)
Jetzt hat es mich endlich gepackt! Seit Monaten laufen die Vorbereitungen für den Umzug. Jetzt habe ich zum ersten Mal körperlich gearbeitet, Muskelkater und endlich hat mich das Umzugsfieber erwischt!
Das Kellerregal. Zum Vergleich: beim Reindrehen Schrauben haben wir mit zwei Personen 90 Minuten gebraucht. Heute, alleine, nur mit dem Akkuschrauber bewaffnet, hat es ganze 10 Minuten gebraucht, es auseinander zu nehmen.
Was kann ich noch auseinander schrauben? Habe gerade alle Tische durchgesehen. Muss noch ein paar Tage warten.
Ha, soll ich vielleicht nach unten gehen? Im Hafen liegen immer noch jede Menge Schiffe wegen der über Bord gegangenen Container. Da könnte ich doch schrauben....
Jetzt hat es mich endlich gepackt! Seit Monaten laufen die Vorbereitungen für den Umzug. Jetzt habe ich zum ersten Mal körperlich gearbeitet, Muskelkater und endlich hat mich das Umzugsfieber erwischt!
Das Kellerregal. Zum Vergleich: beim Reindrehen Schrauben haben wir mit zwei Personen 90 Minuten gebraucht. Heute, alleine, nur mit dem Akkuschrauber bewaffnet, hat es ganze 10 Minuten gebraucht, es auseinander zu nehmen.
Was kann ich noch auseinander schrauben? Habe gerade alle Tische durchgesehen. Muss noch ein paar Tage warten.
Ha, soll ich vielleicht nach unten gehen? Im Hafen liegen immer noch jede Menge Schiffe wegen der über Bord gegangenen Container. Da könnte ich doch schrauben....
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Das Urlaubstagebuch (3)
thomweb, 05:03h
Dritter Tag: Mittwoch
Auch dieser Morgen war gekrönt von spätem Aufstehen und einem leichten Frühstuck. Dann gleich die erste Expedition, ohne eine lange Wartezeit hinzunehmen: Es geht in die Werkstatt.
Zu den Naturgesetzen des Straßenverkehrs gehört es offenbar, dass sich bei gutem Wetter alle Autofahrer Deutschlands vor den Waschanlagen des Staates versammeln, um kollektiv nacheinander ihre sauberen Autos waschen zu lassen. Mein stark eingedreckter Wagen wäre wahrscheinlich erst morgen drangekommen. Mal sehen, ob meine Werkstatt mir einen Aufschlag berechnet.
Dann, beim Aufräumen des Kellers, überkamen mich wieder schöne Erinnerungen. Mein 50 Watt Fender Bass Amp. Genug Schalldruck, um das Haus meiner Eltern an der evangelischen Kirche in Grefrath in den Grundfesten erzittern zu lassen. Mein Fretless Bass. Wie schön dieser schlanke Hals doch geformt ist! Und dann der Schock: Der Vorbau meines MTB hat Flugrost!
Wirklich wichtige Entscheidungen stehen an. Jetzt muss ich erstmal um den neuen Akkuschrauber kümmern. Wenn der Akku geladen ist.
Auch dieser Morgen war gekrönt von spätem Aufstehen und einem leichten Frühstuck. Dann gleich die erste Expedition, ohne eine lange Wartezeit hinzunehmen: Es geht in die Werkstatt.
Zu den Naturgesetzen des Straßenverkehrs gehört es offenbar, dass sich bei gutem Wetter alle Autofahrer Deutschlands vor den Waschanlagen des Staates versammeln, um kollektiv nacheinander ihre sauberen Autos waschen zu lassen. Mein stark eingedreckter Wagen wäre wahrscheinlich erst morgen drangekommen. Mal sehen, ob meine Werkstatt mir einen Aufschlag berechnet.
Dann, beim Aufräumen des Kellers, überkamen mich wieder schöne Erinnerungen. Mein 50 Watt Fender Bass Amp. Genug Schalldruck, um das Haus meiner Eltern an der evangelischen Kirche in Grefrath in den Grundfesten erzittern zu lassen. Mein Fretless Bass. Wie schön dieser schlanke Hals doch geformt ist! Und dann der Schock: Der Vorbau meines MTB hat Flugrost!
Wirklich wichtige Entscheidungen stehen an. Jetzt muss ich erstmal um den neuen Akkuschrauber kümmern. Wenn der Akku geladen ist.
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Das Urlaubstagebuch (2)
thomweb, 05:02h
Zweiter Tag: Dienstag
Die erste Expedition fand heute ins Internet statt. Ein Morgen mit spätem Aufstehen und der Möglichkeit, morgens schon bei Google Earth reinzugehen.
Und siehe da. Wenn man Köln anfliegt, so kommt man am Dom aus. Natürlich. Das Gebäude, bei dem selbst Zuwanderer nach wenigen Jahren Heimatgefühle entwickeln. Doch dann der Schock: Bei der Suche nach der Silvesterreise 2004 sehe ich Notre Dame von oben. Jeder Strebepfeiler, jeder Dachziegel ist von oben zu sehen. In atemberaubender Klarheit.
Und der Dom?
Ein verschwommenes Etwas, das erahnen lässt, wie gewaltig das Gebäude mit der größten Fassade Europas ist. Da bleibt noch eine Menge zu tun.
Nun ja, und der BGH hat heute einmal mehr die Meinungsfreiheit abgeschafft. Wer ein Forum betreibt, kann nun sofort verklagt werden, weil angeblich Persönlichkeitsrechte verletzt werden. Die deutschen Anwälte jubeln schon. Nun können sie wieder Hunderte von Millionen mit Abmahnungen verdienen. Und Kriminelle, vor denen in Foren gewarnt wurde, können nun nicht nur mit den Abmahnungen Geld verdienen, sondern auch ihrem kriminellen Gewerbe ungestörter als je nachgehen.
Der zweite Teil in die reale Welt des Tages führte in die Nähe unserer neuen Wohnung. Ein Gewerbegebiet in Bilderstöckchen, durch das ich früher ungefähr 300 mal mit dem Rad durchgefahren bin, in der Sonne. Sah eigentlich gar nicht so schlecht aus. Und dort gibt es auch einen LIDL, der sogar recht gut aussehendes Gemüse hatte.
Morgen steht die nächste Expedition auf dem Plan. Eine Autowaschanlage. Und dann eine Inspektion. Das Leben kann so schöne Abenteuer bieten.
Bis dahin muss ich noch entscheiden, ob Heinrich wirklich Sex mit Elke hat oder wieder etwas dazwischen kommt. Letzte Nacht hatte ich eine weitere Idee, wie es im Drehbuch zum Ende kommen kann. Wir werden sehen.
Die erste Expedition fand heute ins Internet statt. Ein Morgen mit spätem Aufstehen und der Möglichkeit, morgens schon bei Google Earth reinzugehen.
Und siehe da. Wenn man Köln anfliegt, so kommt man am Dom aus. Natürlich. Das Gebäude, bei dem selbst Zuwanderer nach wenigen Jahren Heimatgefühle entwickeln. Doch dann der Schock: Bei der Suche nach der Silvesterreise 2004 sehe ich Notre Dame von oben. Jeder Strebepfeiler, jeder Dachziegel ist von oben zu sehen. In atemberaubender Klarheit.
Und der Dom?
Ein verschwommenes Etwas, das erahnen lässt, wie gewaltig das Gebäude mit der größten Fassade Europas ist. Da bleibt noch eine Menge zu tun.
Nun ja, und der BGH hat heute einmal mehr die Meinungsfreiheit abgeschafft. Wer ein Forum betreibt, kann nun sofort verklagt werden, weil angeblich Persönlichkeitsrechte verletzt werden. Die deutschen Anwälte jubeln schon. Nun können sie wieder Hunderte von Millionen mit Abmahnungen verdienen. Und Kriminelle, vor denen in Foren gewarnt wurde, können nun nicht nur mit den Abmahnungen Geld verdienen, sondern auch ihrem kriminellen Gewerbe ungestörter als je nachgehen.
Der zweite Teil in die reale Welt des Tages führte in die Nähe unserer neuen Wohnung. Ein Gewerbegebiet in Bilderstöckchen, durch das ich früher ungefähr 300 mal mit dem Rad durchgefahren bin, in der Sonne. Sah eigentlich gar nicht so schlecht aus. Und dort gibt es auch einen LIDL, der sogar recht gut aussehendes Gemüse hatte.
Morgen steht die nächste Expedition auf dem Plan. Eine Autowaschanlage. Und dann eine Inspektion. Das Leben kann so schöne Abenteuer bieten.
Bis dahin muss ich noch entscheiden, ob Heinrich wirklich Sex mit Elke hat oder wieder etwas dazwischen kommt. Letzte Nacht hatte ich eine weitere Idee, wie es im Drehbuch zum Ende kommen kann. Wir werden sehen.
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Das Urlaubstagebuch (1)
thomweb, 05:00h
Erster Tag: Montag
Der Tag fing gut an. Nach einem Wochenende der Gelage am Niederrhein erst spät aufstehen. Beim ersten Kaffee des Tages Gedanken zum Drehbuch. Wie lasse ist es enden? Der mutmaßliche Kriegsverbrecher findet sein mutmaßliches Opfer, sie stehen sich 55 Jahre danach gegenüber. Und sie finden zueinander. Aber wie geht die Geschichte zu Ende? Stürzt jetzt ein Flugzeug auf alle ab? Geht Tschernobyl noch einmal hoch? Schließlich spielt das in der Ukraine. Ich weiß es noch nicht.
Dann die erste Expedition des Tages. Nach Obi. Mein erster Akkuschrauber. Jeder Mann sollte schließlich einen besitzen! Obwohl das etwas für Weicheier ist. Wenn ich noch an den Muskelkater denke, den ich nach der Montage des Schreibtischs hatte, in dem kein einziges Loch für die Schrauben vorgebohrt war...
Gegen Mittag dann zum Ebertplatz. Ein Blick in die Zukunft: Was für ein schönes Leben ist das doch mit Hartz IV! Dort saßen sie wieder, die Gesichter, wie ich sie seit Jahren kenne. Ist doch wirklich ein schönes Leben: Du brauchst dich nicht darum zu kümmern, woher das Geld für die Miete, Rentenversicherung, Autoversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung, Miete, Immobilienfinanzierung, Tiefgaragenstellplatz, Jobticket nehmen sollst, nein, alles zahlt der Staat. Hab ich mir letztens mal durchgerechnet. Mit Hartz IV hätte ich mehr Geld zum Leben, als mir mit meinem durchschnittlichen Angestelltengehalt nun zur Verfügung steht. Geld, das man uns verweigert hatte. Wie sagte die Frau auf dem Bezirksamt noch, letztes, als ich mich für eine selbst finanzierte Weiterbildung entschieden hatte, die den Staat keinen Pfennig gekostet hatte? Dann gehen sie doch putzen! Eine Aussiedlerin bekam gleich Geld. Wir nicht.
Aber lassen wir das Thema. Ich kenne viele Leute aus dieser Zielgruppe seit Jahrzehnten. Es gibt ein schöneres Leben als das in der Sozialhilfe. Platte machen ist vielleicht im Sommer ganz schön. Und niemals die Ergebnisse der eigenen Arbeit sehen, frustriert.
Und am Abend der dritte Teil der Expedition: Ein Gang ans Rheinufer. Die Stelle, an der Erika S. den Pflock einer Armbrust in die Brust geschossen bekommt. Heute ginge das nicht so unauffällig. Denn im Niehler Hafen liegen jede Menge Schiffe. Auf dem Rhein selber liegen sechs Binnenschiffe vor Anker. Und alles nur, weil der Kapitän der „Excelsior“ in Höhe Porz bei einem Wendemanöver auf dem Rhein seine Container nicht richtig gesichert hatte und 31 davon über Bord gegangen sind.
Morgen stehen weitere Expeditionen an. Zur Autowaschanlage. Zu Lidl. Und zum TÜV.
Und was mache ich jetzt mit dem Sobeck in der Ukraine?
Der Tag fing gut an. Nach einem Wochenende der Gelage am Niederrhein erst spät aufstehen. Beim ersten Kaffee des Tages Gedanken zum Drehbuch. Wie lasse ist es enden? Der mutmaßliche Kriegsverbrecher findet sein mutmaßliches Opfer, sie stehen sich 55 Jahre danach gegenüber. Und sie finden zueinander. Aber wie geht die Geschichte zu Ende? Stürzt jetzt ein Flugzeug auf alle ab? Geht Tschernobyl noch einmal hoch? Schließlich spielt das in der Ukraine. Ich weiß es noch nicht.
Dann die erste Expedition des Tages. Nach Obi. Mein erster Akkuschrauber. Jeder Mann sollte schließlich einen besitzen! Obwohl das etwas für Weicheier ist. Wenn ich noch an den Muskelkater denke, den ich nach der Montage des Schreibtischs hatte, in dem kein einziges Loch für die Schrauben vorgebohrt war...
Gegen Mittag dann zum Ebertplatz. Ein Blick in die Zukunft: Was für ein schönes Leben ist das doch mit Hartz IV! Dort saßen sie wieder, die Gesichter, wie ich sie seit Jahren kenne. Ist doch wirklich ein schönes Leben: Du brauchst dich nicht darum zu kümmern, woher das Geld für die Miete, Rentenversicherung, Autoversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung, Miete, Immobilienfinanzierung, Tiefgaragenstellplatz, Jobticket nehmen sollst, nein, alles zahlt der Staat. Hab ich mir letztens mal durchgerechnet. Mit Hartz IV hätte ich mehr Geld zum Leben, als mir mit meinem durchschnittlichen Angestelltengehalt nun zur Verfügung steht. Geld, das man uns verweigert hatte. Wie sagte die Frau auf dem Bezirksamt noch, letztes, als ich mich für eine selbst finanzierte Weiterbildung entschieden hatte, die den Staat keinen Pfennig gekostet hatte? Dann gehen sie doch putzen! Eine Aussiedlerin bekam gleich Geld. Wir nicht.
Aber lassen wir das Thema. Ich kenne viele Leute aus dieser Zielgruppe seit Jahrzehnten. Es gibt ein schöneres Leben als das in der Sozialhilfe. Platte machen ist vielleicht im Sommer ganz schön. Und niemals die Ergebnisse der eigenen Arbeit sehen, frustriert.
Und am Abend der dritte Teil der Expedition: Ein Gang ans Rheinufer. Die Stelle, an der Erika S. den Pflock einer Armbrust in die Brust geschossen bekommt. Heute ginge das nicht so unauffällig. Denn im Niehler Hafen liegen jede Menge Schiffe. Auf dem Rhein selber liegen sechs Binnenschiffe vor Anker. Und alles nur, weil der Kapitän der „Excelsior“ in Höhe Porz bei einem Wendemanöver auf dem Rhein seine Container nicht richtig gesichert hatte und 31 davon über Bord gegangen sind.
Morgen stehen weitere Expeditionen an. Zur Autowaschanlage. Zu Lidl. Und zum TÜV.
Und was mache ich jetzt mit dem Sobeck in der Ukraine?
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